AG "Resilienz der Wissenschaft"
Wie bleibt Wissenschaft frei – wenn sie unter Druck gerät? In Zeiten wachsender politischer Polarisierung gerät auch in Deutschland die Wissenschaft zunehmend unter Druck. Wissenschaftler:innen erleben Diffamierungen, Themen werden ideologisch markiert, kritische Forschung gerät ins Visier.Die AG Resilienz will aufzeigen, wo und wie Wissenschaftsfreiheit gefährdet ist und gefährdet werden kann – und wie sich Hochschulen, Forschende und Studierende dagegen wappnen können, d.h. wie sie Resilienz aufbauen können.
Wir wollen nicht warten, bis die Freiheit der Wissenschaft verloren geht. Wir wollen verstehen, vorbeugen und handeln , – damit Wissenschaft auch in schwierigen Zeiten frei, kritisch und vertrauenswürdig bleibt . und so ihren Beitrag zu einer offenen, faktenbasierten und demokratischen Gesellschaft leisten kann. Wissenschaftsfreiheit schützt nicht nur die Wissenschaft selbst, sondern sie schützt auch das Fundament einer aufgeklärten, demokratischen Gesellschaft.
Ziel und Motivation
Die Arbeitsgruppe versteht Resilienz als die Fähigkeit des Wissenschaftssystems, auf äußeren Druck nicht nur zu reagieren, sondern den für die Wissenschaft grundlegenden Wert der Unabhängigkeit auch unter veränderten Bedingungen zu erhalten und frei zu gestalten. Resilienz aufzubauen bedeute, auf Bedrohungen dieser Unabhängigkeit vorbereitet zu sein, angemessen zu reagieren und dabei wissenschaftliche Integrität, Transparenz zum Nutzen der Gesellschaft zubewahren. Sie arbeitet daran, Wissen, Erfahrungen und Strategien zu bündeln, um Wissenschaftler:innen, Institutionen und Bildungseinrichtungen zu stärken – insbesondere mit Blick auf mögliche politische Veränderungen in Bund und Ländern.Strategische Handlungsfelder
1. Szenarienentwicklung - Gefahren erkennen, bevor sie real werden:
- Analyse juristischer und institutioneller Lücken, etwa im Bildungs- und Wissenschaftssystem.
- Identifikation von Risiken für Wissenschaftsfreiheit, Delegitimierung und Fehlinformation.
- Entwicklung von Reaktionsstrategien und Handlungoptionen für "critical incidents"
- Vernetzung mit europäischen Initiativen (z. B. Academic Freedom Index, Ottawa Declaration).
2. Awareness-Raising - Wissenschaftsfreiheit als gemeinsame Verantwortung:
- Sensibilisierung von Wissenschaftler:innen und Lehrenden für Bedrohungen der Wissenschaftsfreiheit.
- Förderung einer selbstkritischen, offenen Kommunikationskultur innerhalb der Wissenschaft.
3. Recherche und Vernetzung - Wissen teilen und Schutzmechanismen stärken:
- Kontakt zu relevantern Initiativen, Sammlung von Forschung und Best-Practice-Beispielen.
- Aufbau eines Überblicks über nationale und internationale Schutzmechanismen.
4. Monitoring - Entwicklungen sichtbar machen und einordnen:
- Aufbau eines Monitors zu Angriffen auf Wissenschaftsfreiheit in Deutschland (in Kooperation mit anderen Netzwerken)
- Erfassung und Analyse aktueller Entwicklungen zur Stärkung öffentlicher Aufmerksamkeit.
DE
EN